Comedy: Ganz Berlin in einer Show

Es gibt Wochentage, die könnte man getrost abschaffen. Den Montag zum Beispiel. Nach zwei freien Tagen trabt der Großteil der Bevölkerung mit dicken Augen ins Büro und hat die Aussicht auf weitere Montage, die zwar anders heißen (z.B. Dienstag oder Donnerstag), deren Wirkung aber ähnlich ist.

Doch im Jahre 2003 hat Arnulf Rating der miesen Montagsstimmung ein Ende gesetzt und mit einem komödiantischen Augenzwinkern den "Blauen Montag" ins Leben gerufen, der seither ein Highlight der Berliner Kleinkunstszene ist. In lockerer Folge wird dem staunenden Besucher Kabarett, Comedy, Musik, Artistik und Poesie auf höchstem Niveau präsentiert. Nun sind wir bereits beim 121. "Blauen Montag", in dem uns Arnulf Rating "die ganze Stadt in einer Show" zeigt. Ein wahrlich hehrer Anspruch. Und deswegen gibt es die praktikable Unterteilung in den "Bezirk des Monats".

Diesmal dreht sich alles um den sogenannten Szene-Bezirk Mitte. Spötter seien gewarnt, wenn Klaus Nothnagel mit einem Diavortrag die schrägsten Impressionen des Stadtbezirks anpreist oder die Kleine Berliner Chorversuchung mit einer Hymne an den Bezirk aufwartet. In rasanter Folge geben sich großartige Künstler, Kabarettisten, Komiker und Akrobaten wie Marcus Jeroch, Ulli Hannemann, Cora Frost, Popette Betancor und Käthe Lachmann die Klinke in die Hand. Last but not least bieten Marius Jung & The Germans den perfekten musikalischen Rahmen der Show. Wenn wir also am Dienstag früh ebenfalls mit müden Augen ins Büro kommen, hatten wir zumindest einen schönen "Blauen Montag" und bitten jetzt schon um Verständnis!

Kerstin Strecker

© Berliner Morgenpost, 06.02.2006